Zid - Kritik einer Wortverbannung

Wolf, Markus: Zid - Kritik einer Wortverbannung

Imagologie Israels zwischen staatspolitischem Kalkül und künstlerischer Verfremdung. Das Wort zid gilt im Russischen als verächtlicher Ausdruck. In anderen slavischen Sprachen wird er dagegen regulär zur Bezeichnung der Juden verwendet. Auch im Russischen war dies ursprünglich der Fall, doch büsste er seine neutrale Benennungsfunktion ein. Ist der Verlust seiner regulären Benennungsfunktion kulturell oder politisch bedingt, unbewusstes Moment der Entwicklung der Sprache oder bewusster Akt in jemandes Interesse? Die Substitution war keine Marginalie. Sie hatte Konsequenzen für die benannte aber auch für die benennende Seite. Ein anderes, weil kategorial zu unterscheidendes Judentum ergab sich für den russischen Muttersprachler. Die alttestamentliche Glaubensgemeinschaft, aus der man notfalls durch Taufe austreten konnte, mutierte im späten 19. Jahrhundert zur nationalen Gemeinschaft, in der seitdem der Abstammungsaspekt dominiert. 421 Seiten mit einigen Abb., Leinen (Sagners Slavistische Sammlung; Band 30/Verlag Otto Sagner 2005) leichte Lagerspuren

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Bestell-Nr.: 10869 Sprache: Deutsch Gewicht: 898 g
Sachgebiete: Antijudaismus- und Antisemitismusforschung | Judentum in der Neuzeit | Geschichte und Kultur Osteuropas
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