Die Rekonstruktion sozialer Gruppen der Hallstattzeit zwischen Enns und Donau

Keller, Christin: Die Rekonstruktion sozialer Gruppen der Hallstattzeit zwischen Enns und Donau

Eine statistische Analyse. Auf der Basis von 295 Gräbern aus Ha B3-D2 [ca. 880-550 v.Chr., unterteilt in drei Zeitstufen] aus drei Zonen [NO-Alpenraum, O-Alpenraum und SO-Alpenraum] wurden geschlechtsspezifische und altersspezifische Beigaben und Totenbehandlungen ermittelt. Eine Berechnung von Beigabenwerten ermöglichte die Bestimmung von Prestigegütern und Inventarwerten. Basierend auf Ausstattungsgruppen, Prestigeobjekten und Statusobjekten erfolgte eine Rekonstruktion der Sozialgliederung. Männergräber führten Waffen, Mehrkopfnadeln und Pferdegeschirr, Frauengräber Schmuck und Spinnwirtel. Prestigeobjekte variierten regional und reflektierten soziale und kultische Aufgaben sowie Fernkontakte der Toten, wobei Gold, Waffen, Pferdegeschirr, Wagen, Symposiumszubehör und Libationszubehör wichtig waren. Teilweise war eine hohe soziale bzw. kultische Position der Frau feststellbar. Variable Ausstattungsgruppen zeigen hohe Individualität und geringen Gesellschaftsdruck an. Auf die kaum gegliederte Stufe 1 folgte in 2 eine Hierarchisierung, die in Stufe 3 mit der Aufgabe der Nekropolen und des Fernwegenetzes endete. Soziologisch handelte es sich um Big-Men-Systeme, obwohl die Eliten im Grab als Sakralkönige inszeniert wurden. 378 Seiten mit 405 Abb. und Tab. sowie einer CD-ROM in Rückentasche, Großformat, gebunden (Berliner Archäologische Forschungen; Band 14/Verlag Marie Leidorf 2015) leichte Lagerspuren

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Sachgebiet: Ur- und Frühgeschichte
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