
Motte Fouqué, Friedrich de la: Der Parcival
Erstdruck. Hrsg. von Tilman Spreckelsen, Peter Henning Haischer, Frank Rainer Max und Ursula Rautenberg. Rittergedicht von Friedrich de la Motte Fouqué. Transkription der Handschrift von 1831/32, MS germ. fol. 1379 in der Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz. Die Transkription des Werkes, bei der abgesehen von kleineren orthographischen Vereinheitlichungen und den von Motte Fouqué selbst ergänzten handschriftlichen Verbesserungen weitestgehend auf Eingriffe in den Originaltext verzichtet wurde, wird um einen Stellenkommentar, eine Inhaltsübersicht und ein Eigennamenregister ergänzt. Der Kommentar bietet Erläuterungen zum Wortschatz, zu Realien und zur antiken Mythologie. Außerdem werden Zitate nachgewiesen und Hinweise auf biographische und literarische Bezüge gegeben. Ein kontextualisierendes Nachwort geht neben biographischen Hintergründen auf Entstehungsgeschichte, Stil und Rezeption des Werkes sowie auf das Verhältnis zur mittelalterlichen Vorlage ein. - In seiner "Lebensgeschichte" sagt Fouqué selbst, dass er sich schon seit vielen Jahren mit dem Gedanken an eine Ausgestaltung des "Parcival" trägt, "in völlig eigentümlicher freier Darstellung unter den mannigfachst wechselnden Formen der Poesie". Arno Schmidt, der zutiefst beklagte, dass das Manuskript zu seiner Zeit nicht im Druck zugänglich war, zeigt sich begeistert von Fouqués Ritterdichtung, die sich stofflich nah an Wolframs Werk hält: "es kann nichts interessanteres - und ich muß schon sagen: nicht geschickteres! - geben, als die Fülle der Formen, deren Fouqué sich bedient hat, um den wechselnden Schauplätzen der 172 Szenen gerecht zu werden [...]. Zwischendurch sind [...] Szenen eingestreut, wo sich »Meister Wolfram« und »Meister Friedrich« mit einander beraten - schlich und selbstverständlich setzt Fouqué sich neben den Alten, und er ist mehr im Recht als er vielleicht selber meint [...]. Und viele schöne Wortgefüge und poetische Bilder sind ihm in diesem großen Werk gelungen, das, wäre es uns wirklich als Relikt vom Jahre 1200 erhalten, den allergrößten Beifall finden würde". Arno Schmidt weiter: "Es ist bezeichnend für unsere Zeit und Geisteshaltung, daß wir Unsummen für Fußballwahnsinn, Politikergewäsch und Remilitarisierung verschwenden; und Niemand die 100 Mark übrig zu haben scheint, um dieses einzige, einzigartige, Exemplar wenigstens durch Mikrofilm vervielfältigen zu lassen, und es so der Nachwelt zu erhalten!" - Wir können uns glücklich schätzen, dass das Werk nunmehr in einer Druckausgabe greifbar ist! 628 Seiten, Leinen (Friedrich de la Motte Fouqué. Werke. Abteilung II: Ausgewählte Dramen und Epen; Band 6/Olms Verlag 1997)
statt 99,80 € 9,98 € (inkl. MwSt., zzgl. Versand)Weitere Bücher von Friedrich de la Motte Fouqué
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