Schlör, Joachim: Im Herzen immer ein Berliner
Jüdische Emigranten im Dialog mit ihrer Heimatstadt. Der Band widmet sich den Berlin-Gefühlen derer, die die Stadt nach 1933 verlassen mussten. Im Zentrum steht die Korrespondenz (1991-1995) zwischen den Autoren des Gedenkbuchs für die ermordeten Juden Berlins und Berliner Emigrantinnen und Emigranten sowie deren Nachkommen. - Theodor W. Adorno vermutete 1952 in einem Brief an Gershom Scholem, dass Walter Benjamins Berliner Kindheit um 1900 in Deutschland nicht genügend rezipiert werde, "wegen des Traumatischen, das hierzulande sich geltend macht, sobald der Name Berlin fällt". Joachim Schlör geht der Frage nach, was es mit dem "Traumatischen" auf sich hat und was sich noch "geltend macht, sobald der Name Berlin fällt". Im Mittelpunkt stehen ehemalige Berlinerinnen und Berliner, die sich in Briefen und Berichten, in Erinnerungen und aktuellen Bekundungen (zum Teil in englischer Sprache wiedergegeben) mit dieser Stadt auseinandersetzen. Den Kern bildet eine Korrespondenz, die zwischen 1991 und 1995 zwischen den Autoren des Gedenkbuchs für die ermordeten Juden Berlins und über die ganze Erde verteilten Berliner Emigrantinnen und Emigranten sowie deren Nachkommen geführt wurde. Es geht dabei um die Berlin-Gefühle derer, die (oft als Kinder, mit oder ohne ihre Eltern) die Stadt nach 1933 verlassen mussten und die aus unterschiedlichen Gründen wieder mit ihr in Verbindung gekommen sind. All diese Briefe enthalten Emotionen: Zorn, Enttäuschung, Trauer, aber auch echte Zuneigung und großes Interesse an ihrer früheren Heimatstadt. Die Texte, von denen einige in englischer Sprache vorliegen, sind eingerahmt von Anmerkungen zur Geschichte der berlinisch-jüdischen Beziehung, zum Bruch 1933 und zum Weiterleben des spezifisch "Berlinischen" im Exil oder in der jeweiligen neuen Heimat. 208 Seiten mit 52 Farb- und 35 s/w-Abb., gebunden (Verlag für Berlin-Brandenburg 2021)
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