
Schmitz, Sabine: La langue de Bruegel
Körper/Bilder als Chiffren kultureller Identität im französischsprachigen Theater der Spanischen Niederlande. Vier Stücke werden exemplarisch untersucht und als Element des Identitätsdiskurses der Südlichen Niederlande im 16. Jahrhundert analysiert. Im Zentrum stehen vor allem Werke von Gérard de Vivre und Henry van den Keere. - Das französischsprachige Theater der Spanischen Niederlande des 16. Jahrhunderts verhandelt an einem der Kreuzungspunkte der europäischen Kultur zahlreiche Umbrüche der Frühen Neuzeit. Ausgerichtet auf eine komplexe Identitätsdebatte aktualisiert das Theater ein Spiel, in dessen Mittelpunkt sinnenfreudige Körper stehen. Hierzu werden auf spätmittelalterlichen Traditionen fußende Formen wie die allegorische Personifikation der 'moralité' und die ausgeprägte Bildlichkeit sowie das Figurenrepertoire des Theaters der 'rederijkers' nicht nur mit Elementen der französischen Renaissancepoetiken, sondern vor allem auch mit einer von humanistischen Argumentationsmustern und Ideen geprägten Kriegs- und Friedensdebatte verschränkt. Im Zeichen europäischer Vielgestaltigkeit entsteht so ein Theater, dessen bisher kaum bekannten Autoren eine Umbesetzung von Körper/Bildern zwischen Spätmittelalter und Früher Neuzeit gelingt, die auf die Konstruktion einer kulturellen Identität der Spanischen Niederlande zielt. 383 Seiten mit 11 Tafeln, gebunden (Studia Romanica; Band 163/Universitätsverlag Winter 2011)
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