Die Anfänge der Kostümgeschichte

Mayerhofer-Llanes, Andrea: Die Anfänge der Kostümgeschichte

Studien zu Kostümwerken des späten 18. und des 19. Jahrhunderts im deutschen Sprachraum. Die Studie zeigt die herausragende Bedeutung kostümgeschichtlicher Darstellungen, legt die Entwicklung vom Vorlagewerk zum Kostümgeschichtsbuch offen und liefert einen Abriß der Frühgeschichte der Kostümforschung. Durch die Ausbildung einer kulturgeschichtlichen Betrachtungsweise der Vergangenheit und die Etablierung der Geschichtsphilosophie wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Sensibilität für historische Individualität und Authentizität erheblich geschärft. Die an sich alte Forderung der Kunsttheorie, dass die Historienmalerei in der Darstellung der Figuren und Szenerien die Angemessenheit von Ort, Zeit und Handlung - in italienischen Termini "costume" oder "convenevolezza" - zu wahren habe, bekam größeres Gewicht als je zuvor. Künstler und Schauspieler fragten also immer häufiger nach dem "costume" der Zeit, die ihre Wiedergabe auf Bühne oder Leinwand darstellen sollte. Die Kenntnis historischer Kleidung wurde über Vorlagewerke vermittelt, die Künstler für Künstler zuerst in Frankreich ab 1771 und in Deutschland ab 1796 publizierten. Seit dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts wächst im deutschsprachigen Raum die Zahl der Publikationen zum historischen Kostüm mit immer aufwendigeren Abbildungen erstaunlich an. Kulturgeschichtlich wie kunstgeschichtlich sind diese Werke von kaum zu überschätzender Bedeutung, denn sie prägen nicht nur Malerei und Theater, sondern auch die historischen Vorstellungen eines breiten Publikums. Zwar wurden schon seit dem 16. Jahrhundert verschiedene Kostümdarstellungen publiziert, doch entsprachen sie nicht mehr dem aktuellen Bedarf an Vorlagewerken. Die Nachfrage stimulierte die Produktion. Unter dem Einfluß der noch jungen Kunstgeschichte erweiterte sich der isolierte Blick auf das Kostüm, der zunächst nur der Antike galt, zu einer allgemeinen Kostümgeschichte als eigener Forschungszweig, der auch das mittelalterliche und neuzeitliche Gewand bis hin in die Gegenwart umfaßte. Zusammen mit der Geschichtsmalerei des 19. Jahrhunderts gerieten die Kostümwerke für lange Zeit in Vergessenheit oder unterlagen dem Verdikt, wissenschaftlich unzureichend begründet und populär zu sein. 403 Seiten mit 207 Abb. auf 8 Farb- und 107 s/w-Tafeln, broschiert (Beiträge zur Kunstwissenschaft; Band 84/scaneg Verlag 2006)

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Sachgebiete: Kulturwissenschaften | Kunst im 19. Jahrhundert
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