
Les 'autres' rois
Études sur la royauté comme notion hiérarchique dans la société au bas Moyen Âge et au début de l'époque moderne. Sous la direction de Torsten Hiltmann. Zwölf Beiträge (davon neun in französischer, zwei in englischer und einer in deutscher Sprache) zeigen die weite Verbreitung des Königskonzepts auch außerhalb eines institutionellen oder ereignisgebundenen Rahmens. Anhand sehr unterschiedlicher "anderer" Könige (etwa Berufsgruppenvorstände) eröffnen sie einen neuen Blick auf das, was "König" und was "Königsherrschaft" im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit auch bedeuteten. Sie demonstrieren, dass das Königtum im Mittelalter in einer hohen Variabilität denkbar sowie auf die Gesellschaft und Ordnung übertragbar war und der heutige Königsbegriff zu einer irreführenden, rein politischen Bedeutungsverengung führt, während eine Vielfalt "anderer" Könige sowohl am Königshofe selbst als auch im Brauchtum und in der Vorstellung der mittelalterlichen Gesellschaft anzutreffen war. Nach einem einleitenden Beitrag, der den Band umfassend in das Forschungsfeld der Herrschaftstheorie einbettet und die neuen Perspektiven aufzeigt, die dieses unter dem Aspekt des "anderen" Königs, seiner Funktion und seines Kontextes erhält, gliedern sich die Beiträge in drei Kapitel: I. Rois de professions; II. Rois festifs; III. Ouvertures. - Wird der Begriff des "Königs" heute vorwiegend in einem engeren politischen Sinne verstanden und gebraucht, so war dies im ausgehenden Mittelalter anders. Denn neben den bekannten 'politischen' Königen existierten hier noch zahlreiche 'andere' Könige. Sie standen Berufsgruppen vor, führten Genossenschaften an oder wurden im Rahmen wiederkehrender Zeremonien und Bräuche zu Festkönigen gekrönt. Spielleute und Herolde, Prostituierte und Händler hatten ebenso ihre Könige wie Bogenschützen oder Adelsgesellschaften. Dabei ging es jedoch nicht um Rituale der Verkehrung oder gar um Akte der Auflehnung und Rebellion. Auch diese Könige besaßen klare Funktionen und Privilegien, eine handfeste Machtstellung innerhalb ihrer Gruppe und wurden darin von den Autoritäten akzeptiert, ja teils erst eingesetzt. Der vorliegende Band hält eine systematische Zusammenschau dieses bisher unbeachtet gebliebenen Phänomens und fragt anhand ausgewählter Beispiele nach der Funktion und der gesellschaftlichen Rolle dieser 'anderen' Könige in ihrem jeweiligen Umfeld. Damit legt er die Grundlagen für ein neues, innovatives Forschungsfeld und bereichert die Auseinandersetzung mit dem Königtum um eine neue, unerwartete Perspektive. - Aus dem Inhalt: Torsten Hiltmann: Les "autres" rois. -- I. Rois de professions: Martine Clouzot: Roi des ménestrels, ménestrel du roi? Statuts, fonctions et modèles d'une "autre" royauté aux XIIIe, XIVe et XVe siècles. - Henri Simonneau: Le roi d'armes dans les Pays-Bas bourguignons d'après une ordonnance de 1497. - Katie Stevenson: The Scottish King of Arms: Lyon's Place in the Hierarchy of the Late-Medieval Scottish Elite. - Franck Viltart: Le roi des ribauds à la fin du Moyen Âge. Une royauté infâme? - Katharina Simon-Muscheid: Les rois des compagnons de métiers. - Marie BouhaÏk-Gironès: Le roi de la basoche. -- II. Rois festifs: Dominik Fugger: Die Botschaft des Bohnenkönigs. Zur Semantik eines Königsrituals in der Frühen Neuzeit. - Anne-Laure Van Bruaene: Princes, Emperors, Kings and Investiture in the Festive Culture of Flanders (Fifteenth-Sixteenth Century). -- III. Ouvertures: Valérie Toureille: Les royautés du crime. Entre mythe et réalité. - Michel Pastoureau: Le roi du jeu d'échecs (Xe-XIVe siècle). - Bertrand Schnerb: Conclusion. - 175 Seiten mit 5 Abb., broschiert (Ateliers des Deutschen Historischen Instituts Paris; Band 5/Oldenbourg Verlag 2010) leichte Lagerspuren/minor shelfwear
statt 24,95 € 2,49 € (inkl. MwSt., zzgl. Versand)