
Tabery, Thomas: Selbstkultivierung und Weltgestaltung
Die praxiologische Philosophie des Yan Yuan (1635-1704). Der Autor bezieht in dieser Studie Yan Yuans anthropologische, kosmologische, handlungstheoretische und kulturphilosophische Positionen systematisch aufeinander, ordnet sie geistesgeschichtlich ein und berücksichtigt dabei die Geschichte ihrer Rezeption. Das Denken des Qing-zeitlichen Konfuzianers Yan Yuan ist exemplarisch für den geistigen Neuorientierungsprozess im China des 17. Jahrhunderts, in dem abseits des konfuzianischen Mainstreams eine verstärkte Hinwendung zur konkreten Wirklichkeit und eine Dekonstruktion der dominierenden konfuzianischen Denksysteme auf verschiedene Weise Ausdruck fanden. Im Mittelpunkt seiner Philosophie steht ein Modell individueller und gesamtgesellschaftlicher Kultivierung, das sich durch Körperzentriertheit und Praxisorientiertheit auszeichnet und gegen die Leibfeindlichkeit und metaphysische Abgehobenheit Song- und Ming-zeitlichen Philosophierens gerichtet ist. 210 Seiten mit 6 Abb., broschiert (opera sinologica; Band 23/Harrassowitz Verlag 2009)
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