
Goeller, Daniela: Die Rüsche
Zur Einordnung eines dekorativen Details im Rokoko. Die Rüschen, zunächst beiläufige, modische Details, entwickelten sich im 17. und 18. Jahrhundert zu mehrdeutigen, in gewissen gesellschaftlichen Kreisen unverzichtbaren Schmuckelementen und Statussymbolen. Auf den reich ausgestatteten Porträt-Gemälden des Rokoko treten sie so dominant in Erscheinung, dass man versucht ist, von einem ästhetischen Prinzip zu sprechen. Parallel zur Ornamentform der Rocaille verwandelte sich die Rüsche im Rokoko von einem reinen Dekorationselement in einen Bildmodus. Sie wurde zu einem Kristallisationspunkt für das Verhältnis von Illusion und Realität im 18. Jahrhundert, das sich in der Wahrnehmung des Bildes als Kunstwerk manifestierte und der Abstraktion einen ersten Weg ebnete. 181,[16] Seiten mit 80 Farb- und 30 s/w-Abb., broschiert (Schriftenreihe des Kunsthistorischen Instituts der Universität Stuttgart; Band 1/Collection FingerDruck/scaneg Verlag 2006)
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