
Cremer, Folkhard: Die St. Nikolaus- und Heiligblut-Kirche zu Wilsnack (1383-1552)
Eine Einordnung ihrer Bauformen in die Kirchenarchitektur zwischen Verden und Chorin, Doberan und Meißen im Spiegel bischöflicher und landesherrlicher Auseinandersetzungen. Teil I: Textband. Teil II: Abbildungsband. Baubeschreibung nach der Funktion und Auswertung der Schriftquellen bilden die Basis der umfassenden Untersuchung der Wilsnacker Kirche und ihrer Ausstattung, die bis 1552 ein theologisch umstrittenes, aber höchst populäres Wallfahrtsziel darstellte. Neben der Darstellung des Wallfahrtsbetriebs am Jahrestag der Auffindung der Bluthostien wird Fragen nach der Herkunft der Bauformen der Kirche und der Entwicklungsgeschichte des Ortes vom Dorf zur Minderstadt des Havelberger Bischofs nachgegangen. Die Einnahmen aus den Wallfahrten ermöglichten 1396 den Beginn der Errichtung des Havelberger Lettners und einer Stiftskirche in Wilsnack; das Stiftskirchenprojekt wurde jedoch nach der Vollendung von Chor und Querhaus um 1412 gestoppt. Anhand der Einordnung der Baugeschichte in den bistums- und territorialgeschichtlichen Kontext, der Untersuchung der Bedeutung der Kirchenorganisation für die Architekturtypologie und der Entwicklung eines Modells einer allgemeinen Typologie der Kloster- und Stiftskirchenarchitektur wird der Nachweis geführt, dass die Architektur an der des Klosters Scharnebeck und der Dome zu Verden, Havelberg, Bremen, Schwerin, Magdeburg und Meißen orientiert ist und nicht an der von Propstei- bzw. Archidiakonatskirchen wie etwa St. Johannis zu Lüneburg. Erst im späten 15. und frühen 16. Jahrhundert konnte ein Langhaus in Anlehnung an die (alt-) märkische Stadtpfarrkirchenarchitektur realisiert werden. Zwei Bände, zus. [14],400 Seiten und 190 Tafeln, broschiert (Beiträge zur Kunstwissenschaft; Band 63/scaneg Verlag 1996)
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