Sprick, Jan Philipp: Die Sequenz in der deutschen Musiktheorie um 1900
Es gibt kaum ein musikalisches Phänomen, dessen Rezeption durch einen ähnlich engen Konnex zwischen satztechnisch-strukturellen Aspekten und ästhetischen Werturteilen gekennzeichnet ist, wie das der Sequenz. Mehrere Entwicklungen lassen es besonders ergiebig erscheinen, die Jahre zwischen 1870 und 1925 zum zentralen Zeitraum einer theoriegeschichtlichen Untersuchung der Sequenz zu machen: Neben Riemanns Funktionstheorie entsteht eine Fülle weiterer Publikationen zur praktischen Harmonielehre. Schließlich führen neue analytische Ansätze nach 1900 zu einem Wandel der ästhetischen Bewertung. Gerade jene Aspekte der Sequenz, die von der Musiktheorie des späten 19. Jahrhunderts als problematisch angesprochen wurden, werden nun zu zentralen Bezugspunkten einer neuen, auf die zeitgenössische Kompositionspraxis gerichteten Musiktheorie und -ästhetik: Das zunächst unscheinbare Phänomen 'Sequenz' erweist sich in der Zusammenschau als paradigmatischer Gegenstand der Theoriegeschichtsschreibung. Aus dem Inhalt: Einleitung: Die Sequenz als musiktheoretisches Problem. - 1. Die Sequenz und die Ästhetisierung der Wiederholung. - 2. Stationen der Sequenz. - 3. Die "Logik" der Sequenz. - 4. Die "Praxis" der Sequenz. - 5. Die "dritte Kultur" der Sequenz. IX,238 Seiten mit 88 Abb. und Notenbeispielen, broschiert (Studien zur Geschichte der Musiktheorie; Band 9/Veröffentlichungen des Staatlichen Instituts für Musikforschung; Band 19/Olms Verlag 2012)
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