
Adler, H. G./Hermann Broch: Zwei Schriftsteller im Exil. Briefwechsel
Hrsg. und kommentiert von Ronald Speirs und John White. Der Briefwechsel zwischen Broch und Adler erscheint hier erstmals in deutscher Sprache. Von 1948 bis zu Brochs Tod 1951 standen die beiden Schriftsteller in Briefkontakt. Die spannende Begegnung in Briefen zeigt eine bislang unbekannte Selbsterkundung Brochs in der Phase, in der er bemüht war, dem fiktionalen Erzählen zugunsten seines Projekts über die »Massenpsychologie« zu entsagen. - Mitte 1948 bat Elias Canetti Hermann Broch um Hilfe bei der Suche nach einem amerikanischen Verleger für Adlers Monumentalwerk »Theresienstadt«. Seit dieser Zeit standen die beiden Schriftsteller miteinander in Briefkontakt. Adler sah in Broch jedoch weitaus mehr als einen potentiellen Helfer oder einen geistigen Mentor, wie im Brief vom 24. September 1948 deutlich wird: »Wie oft standen Sie mir in Theresienstadt (neben den wenigen anderen Zeitgenossen, an die mit Herz und Verstand teilnahmevoll zu denken, mir wichtig und würdig erschien), sehr deutlich vor Augen.« Obwohl sich beide zunächst hauptsächlich ihrer intellektuellen Verwandtschaft bewußt waren, wuchs allmählich, sowohl bei Broch als auch bei Adler, die Einsicht in die gravierenden Unterschiede ihrer Sichtweisen. Im Laufe von intensiven Auseinandersetzungen über ästhetische Fragen, die sich ergaben, nachdem Adler seinen Roman »Die Ansiedlung« an Broch geschickt hatte, traten noch tiefer gehende Unvereinbarkeiten hervor. 97 Seiten, broschiert (Göttinger Sudelblätter/Wallstein Verlag 2004) leichte Lagerspuren
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