
Krause, Marion: Epistemische Modalität
Zur Interaktion lexikalischer und prosodischer Marker. Dargestellt am Beispiel des Russischen und des Bosnisch-Kroatisch-Serbischen. Die Untersuchung befasst sich mit der epistemischen Modalität unter dem Aspekt ihrer Graduierbarkeit. Dabei finden sowohl die kommunikative Orientierung als auch die kognitive Fundierung der Kategorie Berücksichtigung. Das Ziel der empirischen Arbeit besteht zum einen im Nachweis und der Bestimmung einzelsprachlich verankerter epistemischer Hierarchien. Zum anderen wird das epistemische Potential prosodischer Äußerungsmerkmale in ihrer Wechselwirkung mit lexikalischen Modalisatoren hinterfragt. Epistemische Modalität wird im Rahmen eines allgemeinen kognitiven Modells von Bewertung konzipiert und auf das Zutreffen von Sachverhalten ausgelegt. Zur Stützung dieser Konzeption wählt die Autorin einen interdisziplinären Zugang und greift auf Erkenntnisse aus der Linguistik, der Psychologie, der Evolutionsforschung und der Philosophie zurück. Diese theoretische Vorgehensweise führt zu einem Modell, das epistemische Modalität als wahrscheinlichkeitsbasierte, kognitiv dominierte Bewertung beschreibt und empirisch als graduierbare epistemische Stärke zugänglich macht. Die Graduierung epistemischer Marker wird zunächst am Beispiel von Modalwörtern im Russischen und Bosnisch-Kroatisch-Serbischen untersucht. Durch den Übergang von der schrift- zur lautsprachlichen Dimension wird der Einfluss der Prosodie auf die epistemische Stärke von Äußerungen in den untersuchten Sprachen erfasst und Mechanismen der Interaktion lexikalischer und prosodischer Marker epistemischer Modalität aufgedeckt. Diese Ergebnisse werden von einer analog angelegten Studie zur Entwicklung der Kategorie in der Ontogenese des Russischen flankiert. XV,250 Seiten mit 52 Abb. und 62 Tab., broschiert (Slavistische Studienbücher. Neue Folge; Band 17/Harrassowitz Verlag 2007)
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