
Keil, Carsten: Der VokalJäger
Eine phonetisch-algorithmische Methode zur Vokaluntersuchung. Exemplarisch angewendet auf historische Tondokumente der Frankfurter Stadtmundart. Durch Kombination mathematisch-naturwissenschaftlicher und linguistisch-geisteswissenschaftlicher Methoden kann der Autor Lautwandlungen im Frankfurter Stadtdialekt im Lauf der letzten 200 Jahre exakt aufzeigen. - Der Band stellt eine algorithmische Prozesskette zur automatisierten Klassifikation phonetischer Merkmale in monophthongischen Vokalen vor. Machine-Learning ermöglicht in diesem neuen Ansatz, Merkmalsunterschiede zwischen dialektalen Sprachproben und einer hochdeutschen Referenz, hier dem Kiel-Korpus, statistisch zu messen. In exemplarischer Anwendung werden historische und moderne Aufnahmen des Frankfurterischen analysiert. Die Ergebnisse zeigen insbesondere das Verschwinden des charakteristischen dunklen velaren A: War es 1937 noch messbar vorhanden, so fehlt es im jüngeren Frankfurter Dialekt. Als Bezugspunkt wird der Frankfurter Stadtdialekt rekonstruiert - basierend auf bisher noch nicht historisch-phonologisch untersuchten Quellen aus dem Institut für Stadtgeschichte. Vor allem die Aufzeichnungen Joseph Oppels (1815–1894) und Ludwig Rauhs (1892–1945) erlauben so die real-time Darstellung eines Lautwandels des Frankfurterischen über 200 Jahre anhand von 600 hier zum ersten Mal gedruckten Belegen. XVI,513 Seiten mit 152 Abb. und 58 Tab., Großformat, gebunden (Deutsche Dialektgeographie; Band 122/Olms Verlag 2017)
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